Blog

Einen guten Ferienmorgen!

Ich sitze beim Frühstück, allein… Sue Klein hat wie immer bereits gegessen bzw. beschlossen, lieber ihrer Lieblings-Youtuberin (und wie schön sie das Wort ausspricht) zu folgen und starrt gebannt auf die kleinen Filmchen über Minecraft-Welten. Das Elfenmädchen ist bei einer Freundin und hat nicht mal Heimweh. Ach ist das schön, also alles normal.

Es sind Ferien und ich bin ferienreif. Sue Klein und das Elfenmädchen haben tolle Zeugnisse nach Hause gebracht. Ich wusste gar nicht, dass man mit 78 Fehltagen von Sue Klein versetzt werden kann. Dazu kommen noch (entschuldigte) acht Einzelstunden. Sie hat trotzdem mitgehalten und keine größeren Wissenslücken. Sie hat auch viel Hilfe bekommen, indem sie in den Sportstunden, von denen sie noch befreit war, Verpasstes nachholte. Das war wirklich eine effektive, unkomplizierte Lösung.

Das Elfenmädchen hat sich nun eine gute Basis geschaffen, das letzte Grundschuljahr gestärkt und stressfrei noch einmal anzugehen. Das sechste Schuljahr in der 5. Klasse ist für meine Mittelste wie Anlauf nehmen gewesen. Wir haben bedingt durch ihre vielen Fehlzeiten letztes Jahr den Druck aus unserer Situation genommen. Das Elfenmädchen musste wieder Selbstvertrauen tanken, es brauchte neuen Halt, neue Wege. Die sind wir gegangen-andere Schule, neue Klasse. Es war zugegebenermaßen gewagt, doch es hat funktioniert.
Das Elfenmädchen ist wieder glücklich. Es hätte auch schief gehen können.

Manchmal muss man eben zurückweichen, wenn der Druck zu groß ist, individuell eine Lösung finden. Das Thema Schule ist für mich immer sehr sensibel. Interessant ist, wie unterschiedlich meine drei Mädels mit diesem Schulsystem klar kommen bzw. klar gekommen sind. Leider kann und möchte ich nicht mehr dazu schreiben. Gewünscht hätte ich mir für mein Elfenmädchen eine leichtere Zeit. Zu spät haben wir ihre Not und zunehmenden Probleme erkannt. Geschwister schwer kranker Kinder sind Schattenkinder. Das ist nicht übertrieben. Schon lange wollte ich darüber noch einmal schreiben, doch es tut weh. Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Keine Mutter sollte solche Gefühle erleben.

Aber tatsächlich ist endlich so etwas wie Ruhe in mein Leben gekehrt. Die letzte Kontrolle von Sue Klein war fantastisch. Es gibt keinen Grund zur Beunruhigung. Dabei war sie schon wieder drei Wochen krank. Das berichten viele Mütter, mit denen ich noch im Kontakt stehe. Und es tut gut zu hören. Trotzdem brauche ich dieses Jahr viel Ruhe und Abstand zum Thema Krebs bei Kindern. Das, was ich zulasse, geht bereits an meine Grenzen. Manchmal finde ich Fotos aus der Zeit und sofort weine ich. Ich verstehe es selbst nicht. Zu tief steckt die Zeit in mir drin. Also heißt es jetzt, Seele streicheln, schöne Dinge tun. Die kleinen Dinge… Eine schöne Woche Euch!

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert