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Morgen ist leider auch noch ein Tag-eine Buchbesprechung
Wer Depressionen hat, heult nicht unbedingt den ganzen Tag oder schläft oder denkt ohne Unterlass daran, wie er seinem jämmerlichen Leben möglichst schmerzfrei ein Ende bereitet. Der Depressive versucht jeden Tag zu überleben. Und er greift nach vielen Strohhalmen. Oder nach Büchern.
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Neues Jahr
Nun sind wir schon frisch und fröhlich im Jahr 2016. Das mit den guten Vorsätzen vom letzten Jahr habe ich nicht mal zu einem Drittel erfüllt. Deshalb habe ich heute keine guten Vorsätze für Euch. So.
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Die dunkle Zeit
Sonntag Nacht Fast drei Jahre sind seit der Diagnose vergangen. Sue Klein liegt neben mir, atmet hörbar. Und wieder sieht sie so klein und verletzlich aus. Wie ein Baby. Sie riecht auch immer noch so. Das hat mir während der Zeit der Therapie zu schaffen gemacht, dass ihr Geruch meinen Mutterinstinkt potenziert hat. Auch im Schlaf drückt sie ihren zerliebten Ikea-Plüschhund an sich und es trifft mich wieder eine Welle aus Liebe und Angst. Ich muss mit den Tränen kämpfen und denke wieder so Zeugs wie: Das ist mein Kind. Wehe, es passiert ihr was. Bleib bei mir… Und gleichzeitig denke ich, wie undankbar ich bin und dass ich mich…
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Meine Mutter hat gesagt
Morgens bringe ich böse Helikopter-Mutter mein Kind bis zum Klassenraum, aber bisher wird das auch so akzeptiert. Im ersten Schuljahr konnte Sue Klein ihre Mappe kaum tragen. Mittlerweile denke ich, dass Sue Klein (und natürlich auch die Mutter) bereit für den nächsten Schritt ist. Sie hat noch Probleme beim Schuhwechsel, aber die Mappe schafft sie.
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Sue Klein ist gern zu Hause…
… ich dann ehrlich gesagt nicht. Aber ja, es hat sie mal wieder erwischt… Sue Klein kränkelt, brüllt die Keramik an, mehrmals am Tag. Aber das passiert nicht leidend, eher unheimlich routiniert. Sie kennt eben das Prozedere: kurze Ansage, sie müsse brechen, routiniertes Auswerfen der Rückwärtsmasse-treffsicher und sauber in ein dafür bestimmtes Utensil, ein fordernder Ruf: „Tuch!“, säubern uuuund: „Mama, jetzt gehts mir schon viel besser! Was gibt es denn zum Mittag?“.
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Es wird kalt
Sue Klein sieht zur Zeit aus wie die blonde Miniausgabe von Nana Mouskouri – Frise und Brille passen und dazu das unerschütterliche und gar liebliche Lächeln. Und wo wir gerade bei ihrer Brille sind… wir haben uns entschlossen auf Anraten ihrer Orthoptistin ein Gutachten erstellen zu lassen. Wir kennen ihre schlechten Werte schon seit 2012. Die erste Augenuntersuchung war noch vor der Diagnose. Nie hätten wir damit gerechnet, dass sie quasi blind durch die Gegend rannte. Man hat es nicht gemerkt. Schnell gab es die erste Brille mit plus fünf Werten, an die sie sich langsam gewöhnen sollte.
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Gehen die Ferien noch lange?
Ja, gehen sie noch lange…? Die Kinder möchten ganz dringend wieder was lernen. Sie vermissen ihre Freunde und haben Sehnsucht nach frühem Aufstehen und aufmerksamem Lauschen der lieblichen Stimmen der Lehrer. Sie betteln mich jeden Tag an, das Unmögliche möglich zu machen: Macht die Schulen früher auf! Ändert die Gesetze, holt alle aus ihren Ferien.
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Schmoll – wird es nie Captain Future im Kino geben?
Heute geisterte durch alle Nerdkanäle ein kleiner HD-Trailer für eine eventuelle Kinoumsetzung von Captain Future durchs Internet. Ich schätze, nicht nur ich bin ausgeflippt. Man konnte leider nur kurze Zeit (ich las von drei Wochen, doch erst heute rauschte der Trailer durch Facebook) diesen supercoolen toll umgesetzten Trailer sehen. Sofort war ich elektrisiert. Ich habe Jake Gyllenhaal für die Rolle des Captain Future vorgeschlagen wegen der Augenbrauen.
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Kaktüsse… und so
Herrliche Wortschöpfungen von Sue Klein erreichen täglich mein Ohr… Immer noch gern und oft wird das Wort „verhübschert“ angewendet. Da ist sie konsequent. So verhübschert sie mittlerweile alles: ihr Zimmer, ihre selbstgemalten Bilder oder unseren Garten…
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Sommerloch und ich schreibe doch…
… was ich will… Sue Klein hats mal wieder die krummen Beinchen weggehauen. Ein Anfall von Sommergrippe legte unser und ihr gesellschaftliches Leben für eine Woche lahm. Fieber mit über 40°C und ein fieser Husten und Schnupfen mit Wackelbeinen und Übelkeit verwehrten uns ihr Abschlussfest mit ihrer Klasse. Ja, ich gebe es zu, ich bin etwas traurig. Wir haben so oft in den letzten Jahren zurückgesteckt. In der Zeit der Chemo waren wir sehr isoliert. Jede noch so kleine Erkrankung hätte Sue Klein im schlimmsten Fall das Leben und im etwas besseren schlechten Fall wertvolle Zeit in der Therapie gekostet. Denn nur „gesund“ und mit guten Blutwerten durfte die nächste…